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Beitrag vom 02.07.2010
Allein Erziehend, Doppelt Gefordert. Unterstützung, Vernetzung und Handlungsbedarf für Berlin - Fachtagung am 30. Juni 2010. AVIVA-Berlin war vor Ort
Evelyn Gaida
Unter dem Motto "Gleichstellung weiter denken" stehen Alleinerziehende dieses Jahr im Fokus des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms (GPR), einem Entwurf des Berliner Senats für eine ...
... inhaltliche und strategische Weiterentwicklung der Berliner Gleichstellungspolitik.
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen nahm dies zum Anlass, im Umweltforum Berlin die genannte Fachtagung zu veranstalten. Ziel war es, die Doppelbelastung Alleinerziehender und strukturelle Hürden, die deren Problematik noch verstärken, aus interdisziplinärer Sicht zu diskutieren und praxisorientierte Lösungsansätze für die Berliner Ebene zu entwickeln. Etwa 161 TeilnehmerInnen, in überragender Mehrheit Frauen, aus Jobcentern, Senats- und Bezirksverwaltungen, AkteurInnen aus Politik, Verbänden und Netzwerken sowie einige wenige ArbeitgeberInnen trafen sich hier zum gemeinsamen Austausch über die jeweiligen Unterstützungsmöglichkeiten und eine nachhaltige Vernetzung.
"Steiniger Acker"
"Ein weites Feld" und ein "steiniger Acker" wurde das Thema im Tagungsverlauf in verschiedenen Zusammenhängen von den DiskutantInnen genannt. Einige Fakten aus dem Kurzbericht 12/2009 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IBA ) von Torsten Lietzmann vorweg: Das Armutsrisiko Alleinerziehender ist mit 36 Prozent doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller Haushalte oder in Paarhaushalten mit Kind(ern). Alleinerziehende bilden 18 Prozent der Haushalte mit minderjährigen Kindern in Deutschland - haben aber einen Anteil von ca. 50 Prozent an den Bedarfsgemeinschaften mit Kind(ern), die auf SGB II (Hartz IV) angewiesen sind. Bisherige Untersuchungen zeigen, dass Alleinerziehende auch länger auf diese Transferleistungen angewiesen sind als Hilfebedürftige in anderen Haushaltstypen.
Großer Vernetzungsbedarf
Die Vielschichtigkeit der Problematik wurde im Laufe der Vorträge und Diskussionen sehr deutlich. Neben der Notwendigkeit theoretischer "Draufsicht" zeigte sich auch deren Diskrepanz zu praktisch-persönlichem Engagement und die große Schwierigkeit, Wissen und Erkenntnis in Maßnahme und Konsens zu überführen. Betont wurde immer wieder die Heterogenität der Alleinerziehenden als gesellschaftliche Gruppe und vor allem der große Bedarf an Vernetzung und Poolbildung der beteiligten AkteurInnen bei der Durchführung und Kommunikation von Unterstützungsangeboten. Die abschließende einstündige Diskussionsrunde mit VertreterInnen aus Politik und Verwaltung erwies sich als sehr kurz bemessen, sodass auf die Lösungsvorschläge, die die TagungsteilnehmerInnen während der zwei vorangegangenen Nachmittagsstunden in Arbeitsgruppen entwickelt hatten, nicht wirklich eingegangen werden konnte. Es stellten sich aber auch Überschneidungen dieser Ansätze mit Vorschlägen und Zukunftsperspektiven von Seiten des Podiums heraus.
Der Vormittag der Tagung war als eine Bestandsaufnahme zur Situation der Alleinerziehenden in Berlin und am Arbeitsmarkt gedacht, es rückte jedoch eher die Bundesebene in den Vordergrund. Ergänzt wurde dieser Abschnitt durch ein Best-Practice-Beispiel - die Familienbüros der Stadt Dortmund - für Ansätze kooperativer Modelle auf kommunaler Ebene.
Alleinerziehende in Berlin
Eröffnungsredner Harald Wolf, Bürgermeister und Senator für Wirtschaft, Technologie und Frauen des Landes Berlin, machte unter anderem einige zusammenfassende Angaben zur Situation Alleinerziehender in Berlin: Hier leben, so der Stand des Jahres 2008, mehr als doppelt so viele Alleinerziehende wie in anderen Bundesländern, Tendenz steigend. 87 % davon sind Frauen(!). Für 35% der Alleinerziehenden mit minderjährigen Kindern ist das Arbeitslosengeld die Haupteinnahmequelle des Lebensunterhaltes. Da in der Folge dauerhafte Armut drohe, sei die Intention, sie in die Lage zu versetzen, wieder beruflich tätig zu werden. Als Ziel der Tagung nannte Wolf, Vorschläge zur Verbesserung der Lebenssituation Alleinerziehender zu entwickeln, was er mit einer Kritik am Ehegattensplitting verband, und Einelternfamilien im Hinblick auf Berlin in ihrer Verschiedenheit darzustellen. Wolf verabschiedete sich daraufhin, da er aufgrund der Wahl des Bundespräsidenten unmittelbar zur Bundesversammlung eilen müsse.
"Den Blick öffnen für die Vielfalt der Familienformen"
Familienforscherin Sabina Schutter vom Deutschen Jugendinstitut e. V. (DJI), München betonte im ersten Vortrag, dass der Begriff "Familie" entgegen der verbreiteten gesellschaftlichen Auffassung kein feststehendes Modell beinhalte. Sie wolle "den Blick öffnen für die Vielfalt der Familienformen" und nannte gegenüber dem exklusiven Charakter des Begriffs "Alleinerziehende" die angemessenere und in Fachkreisen bereits angewendete Bezeichnung Einelternfamilie. Den vielzitierten Anstieg dieser Familienform sehe sie nicht als dramatisch an, da die absoluten Zahlen von 1,6 Mio. Einfamilienhaushalten in Deutschland relativ konstant blieben. Der Diagnose eines Zerfalls der Familie stimme sie nicht zu. Ihre "Utopie" sei ein gesellschaftlicher Bewusstseinswandel, der die Einelternfamilie nicht als Scheitern einer PartnerInnenschaft werte. Dem stünde in Berlin ein trauriger Rekord gegenüber, wo die Hälfte der Alleinerziehenden SGB II empfangen.
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Familienforscherin Sabina Schutter, Deutsches Jugendinstitut e. V., München im Gespräch mit Moderatorin Elisabeth Niejahr (DIE ZEIT). © Evelyn Gaida |
Fragile FamilieIn der Zukunft stelle sich, so Sabina Schutter, zunehmend die Frage nach einer Entkoppelung von Elternschaft und Partnerschaft. Als Begünstigung der in Rede stehenden Familienform sehe sie die
Zunahme an Individualisierung und Flexibilisierung, an Optionen der Lebensgestaltung - Partnerschaft und Ehe seien verstärkt auflösbar geworden - sowie die zeitlichen Entgrenzungen der Arbeitswelt und die steigende Berufsmobilität. Ehe würde zudem nicht mehr unbedingt der Kinder wegen geschlossen und entwickele sich mehr zum romantischen Ideal. Insgesamt sei
Familie aufgrund dieser Faktoren
fragiler geworden. Zudem klaffe eine
Lücke zwischen weiblicher Emanzipation und der Entwicklung des männlichen Rollenverhaltens. Bei Männern sei diesbezüglich eine Kluft zwischen Einstellungsebene und Handlungsebene festzustellen.
"Gravierendes strukturelles Problem"Torsten Lietzmann vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Nürnberg ging der Frage nach, welche Faktoren die Dauer oder Aufnahme des SGB II-Bezuges Alleinerziehender beeinflussen. Die Quote von 41% aller Einelternfamilienhaushalte in Deutschland, die auf staatliche Hilfe angewiesen sind, sei ein
"gravierendes strukturelles Problem. Auch er betonte die Unterschiedlichkeit der Lebensläufe, die hinter den EmpfängerInnenzahlen stehen und
"maßgeschneiderte Hilfsleitungen" erforderten: 50% haben einen Berufsabschluss, 42 % keinen, 8% einen Hochschulabschluss. Je niedriger das Alter des jüngsten Kindes, so Lietzmann, desto höher der Betreuungsaufwand und desto niedriger die Möglichkeiten zu arbeiten. Je jünger die Eltern, desto niedriger das
Qualifikationsniveau, das eine große Rolle bei den (Wieder-)Einstiegschancen ins Berufsleben spiele. Männliche Alleinerziehende weisen eine um 15 Prozent höhere Ausstiegsrate aus dem Leistungsbezug auf als Frauen, da die vorhergehende Berufsbiografie stabiler sei und sie zumeist ältere Kinder betreuen.
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Torsten Lietzmann, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Nürnberg (IAB). © Evelyn Gaida |
Die
Konzessionsbereitschaft zu eigenen Lasten im Hinblick auf die Arbeitsaufnahme sei überdurchschnittlich hoch. 40% der Alleinerziehenden mit Kindern unter drei Jahren sind als arbeitssuchend gemeldet, 38% aller Alleinerziehenden seien bereits erwerbstätig und bezüglich der Arbeitszeit sogenannte "Aufstocker". Hätten sich Alleinerziehende jedoch langfristig in ihrem Minijob eingerichtet, müsse vom
Fördern auch zum Fordern übergegangen werden. Bei Konzessionen zu Lasten der Kinder, wie z.B. lange Anfahrtswege und unflexible Arbeitszeiten, wäre die Bereitschaft insgesamt niedrig. Lietzmann ging von der quantitativen schließlich zur qualitativen Ebene über: Arbeitsvermittlungsangebote müssten am
Wohl des Kindes orientiert sein. Außerdem individuell, lebenslagenorientiert und geschlechtsneutral. Substanzielle Verbesserungen seien nur langfristig möglich.
Best-Practice Beispiel Familien-Projekt Dortmund"Weg von Parallelstrukturen", hin zur Querschnittsorganisation. Der Leiter des
Familien-Projektes der Stadt Dortmund, Klaus Burkholz, stellte ein Beispiel der "Aktivierung, Bündelung und Beteiligung aller Kräfte in den Sozialräumen" vor: Das
Dortmunder Familien-Projekt geht auf einen längeren Diskussionsprozess zurück, an dem mehrere hundert BürgerInnen, verschiedene Fachbereiche der Stadtverwaltung sowie alle sozialpolitischen SprecherInnen der im Rat der Stadt Dortmund vertretenen Fraktionen teilnahmen. Eine
"Familienpolitische Leitlinie" wurde verfasst und im Jahr 2002 verabschiedet, die einen gesellschaftlichen Grundkonsens der Politik zum Thema Familie darstellt. Durch diesen Konsens seien die Umsetzungsprozesse familienpolitischer Maßnahmen um
mindestens zwei Jahre beschleunigt worden, so Burkholz. Aufgrund der daraus resultierenden positiven Erfahrungen dezentraler Unterstützung beim Aufbau der Offenen Ganztagsschulen in Dortmund, war es naheliegend,
in jedem der 12 Stadtbezirke ein Familienbüro fest zu verankern. Die zum 01.02.2005 flächendeckend eingerichteten Familienbüros dienten nun als allgemeine Anlauf- und Servicestelle für alle Fragen von Familien und Eltern, bündelten außerdem die
Aktivitäten zur Familienpolitik über Ämtergrenzen hinaus.
Unterstützung und Einbeziehung von FamilienDie Familienbüros sollen
stärker auf Familien und Eltern zugehen, deren Wegweiser und Unterstützer sein. Jede Familie, bei der Nachwuchs ankommt oder die neu nach Dortmund zieht, wird von den MitarbeiterInnen des zuständigen Familienbüros ein
Besuchsangebot gemacht. Auf diesem Wege sollen nicht nur die Familien über Angebote der Büros informiert werden, sondern umgekehrt die
individuellen Familienanliegen und Vorschläge auch in die Organisations- und Weiterentwicklungsprozesse einbezogen werden.
"Produktionsnetzwerke gehen über Informationsnetzwerke hinaus", Angebote müssten aufeinander und auf die Adressaten abgestimmt werden, sagte Burkholz. Die
Familien-Hotline von 8 - 22 Uhr trägt sicherlich dazu bei: 0231/50-1 31 31. An den Netzwerken wird kontinuierlich weitergeknüpft, jüngstes Beispiel hierfür ein Modellprojekt und eine
Webseite rund um den beruflichen Wiedereinstieg. Zur Verwirklichung des Familien-Projekts sei eine Ãœberzeugungsarbeit notwendig gewesen, die
Vorteile aller Beteiligten herausstelle.
Stimmen der TeilnehmerInnenZurück nach Berlin, wo in den Programmpausen die besprochenen Perspektiven und Herangehensweisen von den TagungsteilnehmerInnen weiterhin diskutiert wurden.
Claudia Kramp von der a & d Schulungszentrum GmbH, selbst alleinerziehende Mutter, hob hervor, wie wichtig es sei, von einer Stigmatisierung Alleinerziehender, gerade auch durch ArbeitgeberInnen, wegzukommen. Einige Tagungsteilnehmerinnen zweifelten an der Übertragbarkeit des Dortmunder Modells auf den Berliner Großstadtmoloch. Die bisherige, theoretisch-wissenschaftlich dominierte Betrachtung des Themas gewähre eine Distanz zur praktischen Involvierung, war außerdem zu hören. Andererseits verhielte es sich damit jedoch wie mit den
fünf Blinden, die versuchten, durch Tasten einen Elefanten zu beschreiben, so
Karin Schulz von SHIA e.V. (SelbstHilfeInitiative Alleinerziehender) und Sprecherin des Pankower Frauenbeirats. Es würde viel zu sehr aus dem bestehenden System heraus argumentiert und betrachtet -
Alleinerziehende gehörten während der Elternzeit nicht ins SGB II Regelwerk, das ihrer speziellen Situation nicht angemessen und demzufolge kontraproduktiv sei.
Persönliche Erfahrung mit und von AlleinerziehendenDer Nachmittag stand im Zeichen des interdisziplinären Austauschs. Arbeitsgruppen wurden im Stil von
Wissenscafés gebildet, die Handlungsempfehlungen entwickelten zu verschiedenen Themen wie "Wege aus Hartz IV", "Vernetzung der Angebote für Alleinerziehende", "Kinderbetreuung - flexibel und bedarfsgerecht?". Von der wissenschaftlichen über die kommunale Ebene ging die Tagung nun zur
persönlichen Praxiserfahrung über. Die zwei gemeinsamen Arbeitsstunden glichen in der Gruppe "Kinderbetreuung" einem
Brainstorming: Frauen, die im direkten Kontakt mit Alleinerziehenden stehen, sei es als Leiterin der Strukturstelle für berlinweite, ergänzende, flexible Kinderbetreuung bei SHIA e.V., als Mitarbeiterin des Jugendamtes, als Frauenbeauftragte der Musikhochschule "Hanns Eisler" oder als Mitarbeiterin des Ökumenischen Frauenzentrums Evas Arche, erläuterten
spezifische Fallstricke, die Lösungen verhinderten: Mangelnde Sensibilisierung der ArbeitgeberInnen beispielsweise oder zu geringe Mittel, um qualifizierte Tagesmütter auch zu außergewöhnlichen Einsatzzeiten (abends, Wochenende) zu gewährleisten. Häufig würden Mütter auf der Suche nach Kinderbetreuung deshalb von Vereinen an die Tagespflege des Jugendamtes und von dort wieder zurück verwiesen.
Hinter den Zahlen: MenschenHinter den Prozentzahlen, Begriffen und Definitionen traten
konkrete, menschliche Erlebnisse und Problemlagen der
Mütter und Kinder hervor. Ebenso engagierte Frauen, die ihnen täglich ins oft verzweifelte und überforderte Gesicht sehen. Hier wurde auch der dringenden Notwendigkeit nachgekommen, die Art und Qualität der Kinderbetreuung in den Blick zu nehmen.
"Kinder dürfen sich nicht an Beziehungsabbrüche gewöhnen", hielt
Kornelia Acharyya vom Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, Bereich Jugendamt Tagespflege, fest. Es werde nicht akzeptiert, dass Jobcenter Kindern teils Tagesmütter angedeihen lassen wollten, die als SGB II-Empfängerinnen gegen ihren Willen dazu bestellt würden. Berlin sei jedoch in Sachen Kinderbetreuung relativ gut ausgestattet. Gefordert wurde unter anderem
mehr Transparenz der bestehenden Angebote, der Ausbau von Kiezquartieren zu Kinder- bzw.
Familienquartieren und die Bildung von
Bezugsketten.
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Diskussionsrunde © Evelyn Gaida |
Diskussionsrunde zum AbschlussEine kurze, somit recht kosmetisch anmutende Stunde verblieb, um die zusammengetragenen und von der Moderatorin
Elisabeth Niejahr (DIE ZEIT) verlesenen Verbesserungsvorschläge mit VertreterInnen aus Verwaltung und Politik zu diskutieren bzw. ihnen als Diskussionsstoff zur Verfügung zu stellen:
Almuth Nehring-Venus, Staatssekretärin für Wirtschaft, Technologie und Frauen,
Kirstin Fussan, Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung,
Dagmar Pohle, Bezirksbürgermeisterin Marzahn-Hellersdorf,
Peter Ruhenstroth-Bauer, Vorsitzender Berliner Beirat für Familienfragen,
Christiane Luipold, Leiterin Stabsstelle für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, Bundesagentur für Arbeit.
Ruhenstroth-Bauer gab sich zuversichtlich: Vieles könne realisiert werden, es gäbe zudem schon ein
"Wahnsinnsangebot", das den Alleinerziehenden nicht ausreichend kommuniziert würde. Die Poolbildung liefe jedoch noch nicht, darüber solle informiert werden. VertreterInnen der einzelnen Bezirke müssten sich regelmäßig über das Thema austauschen und vernetzen bzw. Best Practices ausfindig machen. Bezirke sollten nicht als Objekt, sondern als Subjekt betrachtet werden. Er wandte sich mit
einem Aufruf an die (kaum vertretene) Wirtschaft, sich mehr an familienfreundlicher Politik zu beteiligen. Die DiskutantInnen sahen die Runde auch als Gelegenheit, auf bereits realisierte Maßnahmen hinzuweisen. Pohle zufolge gebe es in Marzahn-Hellersdorf mehrere
Projekte für alleinerziehende Langzeitarbeitslose, die gemeinsam lernen, außerdem eine Internetplattform für den Bezirk, wo alle Träger ihre Hilfsangebote einstellen:
hilfsangebote.de. Unterstützt werden müsse ein Pool von Tagesmüttern, der kleinteilig arbeitet. Die Familie solle stärker in den Blick genommen und aus Kitas sollten
Familienzentren gemacht werden.
Die Fachtagung war einerseits als Schritt hin zur
Überwindung von Parallelstrukturen konzipiert, andererseits selbst Beispiel dafür, wieviel
mehr Zeit, Offenheit und Einfühlungsvermögen Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Wissenschaft dem Aufbrechen dieser Strukturen und vor allem den in Rede stehenden Kindern, Müttern und Vätern schulden.
Weitere Informationen finden Sie unter:www.gleichstellung-weiter-denken.deKurzbericht 12/2009 des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IBA ) von Torsten Lietzmann
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Prognos AG:
Dossier Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Alleinerziehende, März 2009
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend:
Alleinerziehende: Lebens- und Arbeitssituation sowie Lebenspläne. Ergebnisse einer Repräsentativumfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Herbst 2008Deutsches Jugendinstitut im Auftrag des BMFSFJ:
Unterstützung für Alleinerziehende - Arbeitsmarktintegration und soziale Teilhabe. Ein kommunales Handlungskonzept, November 2005DIW/ZEW,
Integrierte Analyse der Einkommens- und Vermögensentwicklung - Abschlussbericht zur Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, Dezember 2007
Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung 2008Deutsches Jugendinstitut e. V. (DJI) MünchenFamilien-Projekt der Stadt DortmundService zum beruflichen Wiedereinstieg der Stadt DortmundSHIA e.V. SelbstHilfeInitiative Alleinerziehender
Hilfsangebote für Alleinerziehende im Bezirk Marzahn-Hellersdorfa & d Schulungszentrum GmbHWeiterlesen auf AVIVA-Berlin:3. Reichtums- und Armutsbericht der BundesregierungBundesregierung beschließt KinderförderungsgesetzFamilienorientierte Arbeitzeitmodelle lassen Wirtschaft wachsenWenn Eltern die Wahl haben - eine repräsentative UntersuchungBMFSFJ-Studie nennt Gründe für Dauer von Erwerbsunterbrechungen